Förderung für die Besteckfabrik Hesse in Fleckenberg

Förderung für die Besteckfabrik Hesse in Fleckenberg
31.05.2021

Frau Ministerin Scharrenbach übergibt einen Förderbescheid für die Besteckfabrik Hesse in Fleckenberg

In der vergangenen Woche durfte ich gemeinsam mit dem Heimatverein Fleckenberg einen Förderbescheid für die Besteckfabrik Hesse von Frau Ministerin Scharrenbach entgegennehmen.

Die Besteckfabrik Hesse in Fleckenberg ist ein besonderer Ort der Industriegeschichte des oberen Sauerlandes: Als Technisches Museum gehört die Besteckfabrik zu einer der bedeutendsten Museumseinrichtungen in Schmallenberg aber auch in der Region. Darüber hinaus ist sie ein Kultur- und Industriedenkmal von landesweiter Bedeutung. Die Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe ordnet sie immerhin als Denkmal von nationalem Rang ein.

Das auffällige rote Backsteingebäude, umgeben von der Fachwerkkulisse, erweckt sofort das Interesse des Betrachters. Allerdings, noch spannender wird es in seinem Inneren: Mit ihrer vollständig erhaltenen Produktionseinrichtung einschließlich der Rohmaterialien, von Mustern und Zubehör, gehört die Besteckfabrik zu den ganz wenigen Industrieanlagen im Lande, die die ursprüngliche Produktion und vor allem die Produktionsbedingungen sehr anschaulich und vor allem authentisch zeigen können.
Hierzu gehört im Besonderen die Wasserkraft zum Antrieb der Maschinen. So sind die Transmissionen, die Vorrichtungen zur Kraftübertragung auf die Maschinen, hervorragend erhalten. Dem Besucher können noch heute alle Produktionsschritte zur Herstellung von Bestecken und Vorlegegarnituren im echten und vollständigen Maschinenbetrieb vorgeführt werden.

Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung hat sich immer für dieses Objekt engagiert und Mitte der 90er Jahre mit einer besonderen Förderung den Grundstein für den Erhalt dieses Denkmals gelegt. Dies alles war nur möglich, weil der Eigentümer, die Familie Hesse, die Fabrik nach ihrer Schließung im Jahre 1982 erhalten hat. Und zwar genau so, wie sie seinerzeit ihre Tore geschlossen hat! Über einen langfristigen Pachtvertrag stellt die Familie Hesse dem Heimatverein Fleckenberg dankenswerter Weise das Fabrikgebäude samt Einrichtung für museale Zwecke zur Verfügung.
Für die Stadt Schmallenberg war es ein Glücksfall, dass der eigens gegründete Heimatverein die Fabrik Anfang der 90er Jahre aus ihrem Dornröschenschlaf erweckte. Nach umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten ist sie heute als Museum erlebbar. Dies belegt eindrucksvoll, zu welcher Kraft, zu welchen Leistungen das Ehrenamt fähig ist. Dem 1. Vorsitzenden des Heimatvereins Fleckenberg, Herrn Brüggemann, sowie allen aktuellen und ehemaligen Mitgliedern des Heimatvereins gilt hier die besondere Anerkennung und Wertschätzung!

Die Historische Bausubstanz bedarf der besonderen Pflege und Unterhaltung. Mit den neuen Fördermitteln in Höhe von 40.000 € können dringende Arbeiten zur Sanierung der Bausubstanz angegangen werden. Hierfür gilt unser besonderer Dank dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe.
Neben den Aspekten des Denkmalschutzes ist aus städtischer wie touristischer Sicht das Denkmal als Museum von herausragender Bedeutung.
Natürlich hat man auch immer Wünsche. Neben einer barrierefreien Erschließung mittels Aufzuganlage und auch der Digitalisierung – ein musealer digitaler Raum wäre eine Idealvorstellung - steht der Wunsch nach einem dauerhaften Erhalt dieses besonderen Objektes und im Zeichen von Corona - ganz aktuell - die baldige Wiedereröffnung des regulären Museumsbetriebes.
Zumindest bei letzterem sind wir mit deutlich sinkenden Inzidenzzahlen im Hochsauerlandkreis auf gutem Wege.

Weitere Informationen rund um die Besteckfabrik Hesse – Technisches Museum Fleckenberg finden Sie auf der Internetseite: http://www.besteckfabrik-fleckenberg.de